"Um echte Gleichstellung zu erlangen, müssen wir noch sehr viel tun"

Stella Schulz-Nurtsch

FeM: Warum sind Sie Schutzengel?

Stella Schulz-Nurtsch: Mir ist es wichtig, dass sich Mädchen schon in jungen Jahren ihrer Stärken und Fähigkeiten bewusst werden, sich entwickeln können und sie gefördert werden. Das FeM Mädchen*haus Frankfurt begleitet Mädchen nicht nur bei Ihren Sorgen und ihren Nöten, sondern gibt ihnen einen Ort, sich wohl zu fühlen und sich auszutauschen. Es stärkt sie in ihrer Entwicklung und hilft ihnen, selbstbewusste, starke Frauen zu werden.

FeM: Wie engagieren Sie sich für FeM?

Stella Schulz-Nurtsch: Momentan unterstütze ich das Projekt finanziell.

FeM: Warum sind Organisationen wie FeM wichtig?
Warum benötigen wir den Feminismus?

Stella Schulz-Nurtsch: Meine Mutter hat mich mit viel Frauenpower erzogen. Zwischendurch war ich auch mal davon überzeugt, dass wir die Emanzipation schon ziemlich weit vorangebracht haben. Aber die Strukturen in Familien, in der Gesellschaft und im Beruf sind teilweise doch noch sehr verkrustet und man findet oft noch patriarchalisches Gebaren. Teilweise geht die Entwicklung der Gleichberechtigung sogar wieder in die entgegengesetzte Richtung. Um echte Gleichstellung zu erlangen, müssen wir noch sehr viel tun und wir dürfen nicht nachlassen.

FeM: Welche Frau beeindruckt Sie besonders?

Stella Schulz-Nurtsch: Gerade viele der Frauen aus der Sozialdemokratie sind mir ein Vorbild. Frauen wie Tony Sender, Elisabeth Selbert oder auch Marie Juchacz. All diese Frauen haben Gleichstellungpolitik gelebt und für uns Frauen enorm viel erreicht.

FeM: Wo treffen wir Sie real oder virtuell, beruflich oder in der Freizeit?

Stella Schulz-Nurtsch: Ich arbeite in unserem Familienunternehmen im kaufmännischen Bereich und bin dort oft anzutreffen. Bis vor kurzem habe ich noch zusätzlich meinen Secondhandladen für Mode für „starke“ Frauen geführt. Diesen habe ich aber jetzt nach 16 Jahren zu Gunsten unserer Firma aufgegeben. Auch mein Ehrenamt als Frankfurter Stadtverordnete hat zu dieser Entscheidung beigetragen. Ich engagiere mich mit Leidenschaft für die Frankfurter Stadtgesellschaft und explizit in den Bereichen Soziales und Gesundheit und Wirtschaft und Frauen. In unserer SPD Faktion bin ich die „Frauenpolitische Sprecherin“

Virtuell findet man mich auch recht aktiv in den Sozialen Medien und wer mich lieber persönlich treffen oder sprechen möchte, soll mich einfach kontaktieren. Ich bin immer ansprechbar.

FeM: Was sollten unsere Leser*innen unbedingt lesen oder sehen?

Stella Schulz-Nurtsch: Gute Frage, da gibt es Etliches zu empfehlen. Es gibt viele gute Biografien von starken Frauen. Aber ein Buch ist mir in besonders in Erinnerung. Ich habe es als junge Frau gelesen und es hat mich sehr bewegt. Es ist von Betty Mahmoody und heißt „Nicht ohne meine Tochter“.

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