"Ich ziehe meinen Hut vor allen Frauen, die an sich glauben"

Tanja Gatzke, schutzengel bei FeM

In Zeiten der Pandemie sind Schutzengel ein wichtiger Halt für FeM und die Mädchen. Sie sichern die unbürokratische und schnelle Unterstützung von Mädchen in Not. Auf unserer Website lernen Sie Schutzengel von FeM kennen: Was sie antreibt, warum sie sich engagieren, welcher Tätigkeit sie nachgehen. Außerdem finden Sie in den Interviews viele tolle Tipps für Lektüre, Ausstellung und vieles mehr! Heute kommt Tanja Gatzke zu Wort, Schutzengel, Coach und tätig als Polizistin in der Jugendkriminalität.

Warum sind Sie Schutzengel für das Mädchen*haus Frankfurt? 

Tanja Gatzke: Weil es schön ist, etwas von dem Guten das ich bekomme, zurückzugeben. Ich denke, wir alle kennen Zeiten in denen alles schief zu gehen scheint und wir froh sind eine äußere Stütze zu bekommen. Eltern oder Freunden können wunderbare Stützen sein. Ist so ein Halt nicht vorhanden, finde ich es toll, wenn es Einrichtungen wie FeM gibt, die sich anbieten und helfen. Manchmal sind die Verletzungen auch zu groß für Eltern oder Freunde oder vielleicht kommen sie sogar aus diesem Umfeld. Das ist umso tragischer. 

Wie engagieren Sie sich für das Mädchen*haus?

Tanja Gatzke: Ich unterstütze FeM finanziell, mit Werbung auf meinen Social Media Kanälen und mit Werbung im Freundes- und Bekanntenkreis. Manchmal ist gerade die finanzielle Unterstützung am wertvollsten, weil damit zielgerichtete Hilfe z.B. gute Therapeuten bezahlt werden können. 

Warum sind Organisationen wie FeM wichtig? Warum benötigen wir den Feminismus?

Tanja Gatzke: Feminismus, so wie das Wort heute gebraucht wird, mag ich nicht so. Es strahlt die gleiche Gewalt aus, die wir oft anprangern. Das ist natürlich meine eigene und subjektive Ansicht.Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder Mensch egal ob Männlein oder Weiblein, ein Recht auf Würde, Selbstbestimmung und Unverletzlichkeit hat. Doch wie wir wissen, wird das nicht von jedem respektiert. Also braucht es Menschen und Organisationen, die sich auf die Seite der Schwächeren stellen und ihnen aufhelfen. In deren Umgebung sich Betroffene erholen können, bis sie stark genug sind, wieder alleine weiterzugehen. FeM ist ein solcher Ort der Hilfe und das finde ich großartig! Im Kleinen kenne ich solche Situationen persönlich, wenn ich selbst keine Kraft habe und bei guten Freunden Trost & Hilfe finde. Es macht mich dankbar, dass ich diese Menschen in meinem persönlichen Umfeld habe. 

Welche Frau beeindruckt Sie besonders?

Tanja Gatzke: Alle Frauen, die über sich selbst hinauswachsen! Wir fühlen uns oft so klein und hilflos. Doch das ist falsch! Mit der richtigen Unterstützung, den richtigen Freunden, hilfreichen Büchern, ja - sogar YouTube Videos kann ich Kraft bekommen. Die Kraft, die ich brauche um jeden Tag, Schritt für Schritt, einem guten Leben entgegenzugehen. Widerständen im Alltag zu trotzen. Hinzufallen und wieder aufzustehen. Das ist nicht leicht. Im Gegenteil. Leichter ist es auszuhalten und zu leiden. Ich ziehe meinen Hut vor allen Frauen, die an sich glauben und die die (oft schmerzhaften) Schritte gehen, die es braucht. 

Wo treffen wir sie real, beruflich, virtuell oder in der Freizeit? 

Tanja Gatzke: Beruflich und privat bin ich viele, wie man so schön sagt. Deswegen stehen die Chancen mich zu treffen sehr gut :-) Als Coach und Therapeutin trifft man mich in meiner Praxis oder auch online. Weiterhin bin ich Polizistin und derzeit im Bereich der Jugendkriminalität tätig. Hier trifft man mich auf einer Polizeiinspektion an. Und in meiner Freizeit bin ich oft draußen und gehe spazieren oder joggen. Ich gehe auch noch gerne tanzen, doch das ist ja leider momentan nicht möglich. 

Was sollten unsere Leser*innen unbedingt lesen oder sehen? (Hörbuch, Buch, Kino, Ausstellung)

Tanja Gatzke: Ich bin eine Leseratte und könnte jetzt mehrere Seiten mit Empfehlungen füllen. Darüber hinaus habe ich ein eigenes Buch geschrieben. Es heißt “Tatort Dein Leben” und ist ein Sachbuch. Ich kann nur raten beim Lesen dem eigenen Herzen zu folgen. Mal möchte mein Gehirn Entspannung bei einem kitschigen Liebesroman oder einen spannenden Thriller, mal lese ich eine interessante Biografie und dazu unendlich viele Fachbücher. Allem gemeinsam ist: In dem Moment, in dem ich lese habe ich Lust auf das was vor mir liegt. Das ist meine einzige Empfehlung - immer dem eigenen Interesse und der Neugier nach :-)

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